Vasek­tomie

Die Sterilisation des Mannes

Vasektomie bezeichnet die Operation, die den Mann unfruchtbar macht. Man nennt die Vasektomie auch Unterbindung oder Sterilisation des Mannes. Nach örtlicher Betäubung wird der Hodensack links und rechts mit einem kleinen Schnitt eröffnet, die Samenleiter aufgesucht und von den Gewebshüllen befreit. Ein Stück jedes Samenleiters wird herausgeschnitten, die freien Enden vernäht oder geclippt, der Hodensack wieder verschlossen. In der Arztpraxis Kreis 9 führt Dr. Klingler die Operation durch.

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Abbildung des männlichen Geschlechtsorgan und wo der Vasektomie Schnitt gemacht wird.

Die Folgen der Vasektomie-Operation

Die Vasektomie ist eine definitive Operation. Nach der Vasektomie gelangen keine Samen (Spermien), die im Hoden gebildet und im Nebenhoden gelagert werden, in den Erguss (Ejakulat). Sie bleiben im Nebenhoden und werden wieder abgebaut (resorbiert). Das Ejakulat, das vor allem aus Sekret der Vorsteher-Drüse (Prostata) und der Samenbläschen besteht, erscheint in Menge, Aussehen und Geruch unverändert.

Die Lust-Empfindung, die Erektions- und Orgasmus-Fähigkeit werden nicht beeinträchtigt. Die Vasektomie ist nur schwierig und häufig auch nicht rückgängig zu machen. Mit grossem Aufwand und operativem Geschick könnten die freien Enden des Samenleiters von einem Urologen aufgesucht und wieder miteinander verbunden werden. Diese Rück-Operation (Vasovasostomie) wird nicht von der Arztpraxis Kreis 9 angeboten. Ob der Samenleiter nach der Rück-Operation durchgängig wird, ist nicht garantiert, Der Mann bleibt unter Umständen unfruchtbar. Die Entscheidung zur Vasektomie muss also mit Bedacht von beiden Partnern getroffen werden. Der Mann muss sich im Klaren sein, dass er in auch einer späteren neuen Partnerschaft keine Kinder mehr zeugen kann.

Aus diesen Gründen wird die Vasektomie in der Arztpraxis Kreis 9 nur Männern mit einem Alter von über 30 Jahren angeboten.

Die Vasektomie Operation

Vasektomie: Vas (lateinisch: das Gefäss, der Samenleiter), ektomie (griechisch: herausschneiden). Nach örtlicher ­Betäubung (Lokal-Anästhesie) wird links und rechts mit einem kleinen Schnitt (ca. 1 cm) der Hodensack geöffnet, die Samenleiter aufgesucht und von den Gewebshüllen befreit. Ein Stück jedes Samenleiters wird herausgeschnitten, die freien Enden ggf. mit Strom koaguliert und vernäht und der Hodensack wieder verschlossen.

Abbildung des männlichen Geschlechtsorgan und wo der Vasektomie Schnitt gemacht wird.

Die Vorbereitung zur Operation.

2-3 Tage vor der Operation müssen die Haare am Hodensack und im Schambereich komplett entfernt werden. Es kann rasiert oder eine Enthaarungscrème (nicht zu lange einwirken lassen) verwendet werden. Wir empfehlen das Enthaaren schon vorgängig einmal zu üben.

Nach der Operation.

Lokale Schmerzen nach der Operation kommen vor, sind jedoch im Allgemeinen gering und dauern einige Tage als ziehende Missempfindung in der Leiste an. Im Operationsbereich sind die Enden der Samenleiter als Knötchen tastbar und anfänglich beim anfassen evtl. etwas schmerzhaft. Wegen des fehlenden Abflusses kann es in den ersten Wochen nach der Operation zu einer leichten Anschwellung und geringfügigen Schmerzen im Bereich der Nebenhoden kommen. Eis-Auflagen und ein einfaches Schmerz- und Entzündungsmittel (z.B. Ponstan®) hilft, diese Tage zu überbrücken.

Die Fäden können Sie nach 7 Tagen selber entfernen oder dazu schnell in der Praxis vorbeikommen. Duschen ist erlaubt. Während 14 Tagen sollten sie kein Vollbad nehmen und keine schweren Lasten heben (bis 10 kg erlaubt).

Velofahren und Jogging sowie langes Gehen/Wandern sind in den ersten zehn Tagen zu unterlassen. Sex ist erlaubt, aber Sie sind noch fruchtbar.

Es dauert ca. 3-6 Monate und 40 bis 60 Ejakulationen bis alle Spermien aus der Prostata und den Samenbläschen verschwunden sind. Wir bitten Sie, danach ein Ejakulat nach 5 Tagen Enthaltsamkeit (das heisst ohne Erguss) zur Kontrolle zu bringen: Nach zwei Proben ohne Spermien teilen wir ihnen mit, wenn Sie unfruchtbar sind.

Kom­plikationen nach der Operation.

Sehr selten kann es zu einer Infektion an der Operationsstelle kommen. Falls sich die Umgebung der Narbe stark rötet, stark anschwillt und neue, heftige Schmerzen auftreten, rufen Sie uns sofort an. In diesem Falle müsste eine antibiotische Therapie begonnen werden.  Ein Bluterguss kann den Hodensack blau färben. Dies ist harmlos, solange keine Infektions-Zeichen auftreten (s.o.).

In seltenen Fällen ist es möglich, dass es trotz anfänglich nachgewiesener Unfruchtbarkeit nach Monaten oder Jahren zu einer spontanen Wiedervereinigung der durchtrennten Enden der Samenleiter kommt und der Mann wieder fruchtbar wird. Das Risiko hierfür liegt im Promillebereich und ist damit tiefer als bei den meisten anderen Verhütungsmethoden.

Die Kosten der Operation.

Die Kosten der Operation belaufen sich auf 950 Franken, inklusive Aufklärungsgespräch und Ejakulatskontrollen. Das Aufklärungsgespräch wird mit 100 Franken in Rechnung gestellt, wenn keine Vasektomie durchgeführt wird. Die Kosten müssen im Allg. selber getragen werden. Einige Krankenkassen leisten bei Zusatzversicherten einen Beitrag an die Kosten der Operation. Etwelche Kosten im Falle von Komplikationen werden über die Krankenkasse abgerechnet.